Wärter 21/07

Es existieren viele Mutmaßungen, was geschehen war, jedoch keinerlei konkrete Auf­zeichnungen, welche die Ereignisse nach der letzten Notiz am XXX01. XXXXMärz XXXX1815 in Gänze aufklären. Die Erzählungen sind voller Wider­sprüche und das Wahre lässt sich kaum von der Fiktion unterscheiden.

Bis heute ist es nicht gelungen, die Geschehnisse vollkommen aufzu­decken. Jedoch sollte der Mut des tapferen Wärters gewürdigt und gleich­zeitig das Erbe der gequälten Frauen von Newgate bewahrt werden. Deshalb ist dieser London Dry Gin eine Hommage an die legendäre Rezeptur der Insassinnen und erhält das Vermächtnis des Wärters 21/07 mit dem Namen The Hanging Man.

Leider blieben nur wenige Hinweise, was in Newgate mit dem Wärter 21/07 geschehen ist. Seine persönliche Habe, die nach seinem Tod konfis­ziert worden war, gibt jedoch einen tieferen Einblick, wer die Person hinter The Hanging Man eigentlich war.

Beweisstück S21/07-3, der Handspiegel des Wärters 21/07
Beweisstück S21/07-1

Zerbrochene Kindheit

Für Außen­stehende war der zer­brochene Damenhand­­spiegel zwischen den frischen Hemden des Wärters wohl das größte Rätsel. Jedoch, konnten durch die auf dem Spiegel befindliche Gravur Rück­schlüsse auf die Familie seiner Mutter gezogen werden. Nach­­forschungen ergaben, dass seine Mutter, ihrer Zeit Tochter eines Klein­waren­laden­­besitzers, bei seiner Geburt an den Verletzungen eines XXXXXXXXXXXgewaltsamen Kaiser­­schnitts verstorben war.

Das Messer der Hebamme nahm nicht nur das Leben seiner Mutter, es zerschnitt ihm zudem das Gesicht vom Mund bis zum Ohr. Was ihm von da an noch blieb, war eine Kindheit voller Demütigungen durch Alters­­genossen und ein Vater, der in dem vernarbten Gesicht ein Mahnmal seiner Schuld an dem Tod seiner Frau sah.

Beweisstück H21/07-2

Ausweg auf hohe See

Als man seinen Spind im Newgate Gefängnis ausräumte, fand man seinen von Motten zerfressenen Hut der Royal Navy mit einem handgeschriebenen Empfehlungs­schreiben im Hutband. Wie sich herausstellte, hatte der Vater den Jungen bereits mit sechs Jahren zur Royal Navy geschickt, wo er fortan als Schiffs­junge arbeitete. Diese Tatsache erwies sich für ihn jedoch als Glücksfall, da sich ein Chief Petty Officer seiner annahm und ihm Lesen und Schreiben beibrachte.

Dem Schreiben zu folge konnte sich der heran­wachsende Junge in mehr als fünfzehn Jahren auf den unterschied­lichsten Schiffen im napoleonischen Krieg beweisen. Mit dem Beginn seiner 20er Jahre hatte es der damalige Seemann geschafft, sich durch ein gewisses Geschick, seine Folgsamkeit sowie eine gute Portion Intelligenz gegenüber anderen Gleich­rangigen hervorzutun. Für ihn hatte die reelle Chance auf einen Posten als Petty Officer und somit die Möglich­keit auf einen gesellschaft­lichen Aufstieg bestanden.

Beweisstück H21/07-3, die Mütze des Wärters 21/07
Beweisstück H21/07-3, die Mütze des Wärters 21/07
Beweisstück H21/07-2

Ausweg auf hohe See

Als man seinen Spind im Newgate Gefängnis ausräumte, fand man seinen von Motten zerfressenen Hut der Royal Navy mit einem hand­geschriebenen Empfehlungs­schreiben im Hutband. Wie sich herausstellte, hatte der Vater den Jungen bereits mit sechs Jahren zur Royal Navy geschickt, wo er fortan als Schiffs­junge arbeitete. Diese Tatsache erwies sich für ihn jedoch als Glücksfall, da sich ein Chief Petty Officer seiner annahm und ihm Lesen und Schreiben beibrachte.

Dem Schreiben zu folge konnte sich der heran­wachsende Junge in mehr als fünfzehn Jahren auf den unterschied­lichsten Schiffen im napoleonischen Krieg beweisen. Mit dem Beginn seiner 20er Jahre hatte es der damalige Seemann geschafft, sich durch ein gewisses Geschick, seine Folgsamkeit sowie eine gute Portion Intelligenz gegenüber anderen Gleich­rangigen hervorzutun. Für ihn hatte die reelle Chance auf einen Posten als Petty Officer und somit die Möglichkeit auf einen gesellschaft­lichen Aufstieg bestanden.

Beweisstück K21/07-3, der Schlagstock des Wärters 21/07
Beweisstück K21/07-3

Undankbarer Friede

Nach dem Tod des Wärter 21/07 musste sich jeder Angestellte von Newgate einer Befragung unterziehen. Besondere Aufmerk­­samkeit erregte der Knüppel des Wärters. Dieser war nicht wie üblich mit einem Lederband, sondern mit einem dünnen Schiffs­­tau versehen. Den Vermutungen seiner Schicht­­kollegen nach, hatte Wärter 21/07 nie mit seiner Zeit bei der Royal Navy abschließen können. Zu schmerz­haft schien ihm die entgangene Chance, durch eine Beförderung und die damit verbundene Heirat, einen gesell­schaft­lichen Aufstieg zu erfahren. Er hatte alle Voraus­­setzungen für den Posten des Petty Officers erfüllt, zur end­gültigen Beförderung war es dennoch nie gekommen, da er plötzlich aus der Navy entlassen wurde. Als einfacher Seemann ohne Rang und Namen, blieb ihm lediglich der un­ehren­­hafte Weg zurück nach London, wo er sich zumindest in tröstender Liebe seiner Verlobten wähnen konnte.

In London hatte er jedoch fest­stellen müssen, dass der Vater seiner Verlobten, ihn nach seiner Entlassung für unwürdig hielt, seine Tochter zu heiraten. Von der zukünftigen Frau verlassen, der Aufstieg in die Ober­schicht verwehrt und der Vater bereits vor vielen Jahren verstorben – das Leben des Wärters 21/07 hatte sich in einen Trümmer­­haufen verwandelt. Somit blieb ihm nichts weiter, als eine mickrige Wohnung in der Princes Street zu beziehen und die letzten Pennies im Bucket of Blood zu versaufen. Welch Ironie im Nach­hinein darin liegt, dass er gerade bei einem Glas Gin zu seinem Job als Gefängnis­­wärter in Newgate gekommen war.

Der Weg des Rezepts

Cillians Pilgrimage

Die wenigen aus London bekannten Fragmente lassen sich nur schwer zu einem vollständig überschaubaren Bild zusammenführen. Das Newgate Gefängnis war wohl nur die Geburtsstätte des The Hanging Man London Dry Gin. Welche Stationen das Geheimnis durchlaufen musste und welchen Einflüssen die Rezeptur der Insassinnen auf seiner unglaublichen Reise noch ausgesetzt war, gilt es nun herauszufinden.