Sie liegt immer noch auf der Krankenstation. Rose, ihr Name geht mir nicht mehr aus dem Kopf. Hat mich ja auch ein viertel Pfund gekosten, ihre Krankenakte von diesem dreckigen Halsabschneider von Arzt zu bekommen. Ich kann einfach nicht vergessen, wie sie vor zwei Nächten blutüberströmt auf der Treppe der großen Galerie lag. Ihre langen braunen Haare hingen über die eisernen Stufen, das Blut rang ihr über die zarten blassen Wangen und in ihrer Hand eine kleine gläserne Flasche.
XXXXX XXXXXX XXXXXXXDiese scheiß Flasche! Wieso habe ich Idiot die auch aufgehoben? Wenn das jemand herausfindet, bin ich geliefert. Die schmeißen mich raus! Aber wie kommt eine Insassin wie Rose überhaupt an eine solche Art von Flasche heran? Und, noch viel wichtiger, wie kommt sie an ihren Inhalt – Gin?

Klauen ist unmöglich, von den anderen Wärter in diesem Loch besitzt keiner einen so guten London Dry. Ich kann mir kaum einen billigen Gin leisten und die anderen versoffenen Idioten berauschen sich lediglich mit der Brühe, die sie zur Verfügung gestellt bekommen. Auch Schmuggeln kommt nicht in Frage, der läuft ja schließlich über die gleichen Trinker. Die würden das Zeug eher selbst saufen als es weiterzugeben. Die einzig logische Erklärung für Gin innerhalb dieser Mauern wäre, dass er auch innerhalb dieser entsteht. Aber das kann nicht sein! Ich habe schon oft Gerüchte von einem möglichen Geheimnis der Insassinnen gehört, aber es bis heute immer für reine Ammenmärchen verbitterter alter Männer gehalten. Verflucht, so sicher bin ich mir da jetzt nicht mehr.

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